Zwei Jahre später als der Kaiser-
bzw. Burggarten, nämlich 1821 - 1823, entstand er als Pendant zu diesem auf
dem Gebiet des "Paradeisgartels", dem Treffpunkt des Bürgertums.
Theseus-Tempel
1820 - 1823 von Pietro Nobile zur Aufnahme der Figurengruppe "Theseus besiegt
den Kentauren" entworfen und vom Bildhauer Antonio Canova realisiert. Er
ist eine Nachbildung des aktiken Theseios in Athen.
"Theseus besiegt den Kentauren" wurde ebenfalls von Antonio Canova erschaffen
und von Franz I. in Rom erstanden. 1890 kam die Gruppe ins Kunsthistorische Museum,
wo sie bis heute den großen Stiegenaufgang schmückt.
Später
wurde der Theseus-Tempel zur Präsentation von Funden aus Ephesos sowie für
Kunstausstellungen genutzt.
Was befindet sich heute im Theseus-Tempel? Nichts!
Die Statue des jungen Mannes stellt einen Athleten dar.
WEITERE DENKMÄLER:
Kaiserin Elisabeth-Denkmal
("Sissi")
Franz
Grillparzer (15.1.1791 - 21.1.1872)
Eine architektonische Niesche, die von Karl
Hasenauer entworfen ist, umfängt die sitzende Gestalt des Dichters. Für
die Flügel hat Rudolf Weyr Reliefs geschaffen. An der Auswahl der Motive
merkt man, daß der Hof das Denkmal gefördert hat: (v. li. n. re.) "Die
Ahnfrau", "Der Traum ein Leben", "König Ottokars Glück
und Ende", "Sappho", "Medea" und "Des Meeres und
der Liebe Wellen" - Szenen aus Grillparzers Dramen.
Kein langwieriger Streit um den Standort oder Geldmangel behinderten das Werk
- trotzdem dauerte es 12 Jahre, bis es fertig war. Bereits vier Jahre nach dem
Tod des Dichters war die Arbeit des privaten Denkmalkomitées fast abgeschlossen.
Es fehlte nur noch ein brauchbarer Entwurf. Zwei Wettbewerbe brachten kein Ergebnis.
Die
Unterstützung des Kaiserhauses zu Lebezeiten hätte Grillparzer mehr
genützt. Sein Wunsch, Direktor der Universität-Bibliothek zu werden,
ging nie in Erfüllung. Er blieb als Direktor im Hofkammerarchiv. Dort ermunterte
ihn Joseph Schreyvogel, Burgtheaterdramaturg, Theaterstücke zu schreiben.
Grillparzers Stücke machten ihn zu einem der größten Dichter seiner
Zeit, doch die Schwierigkeiten mit der Zensur sowie der Mißerfolg seines
Lustspiels "Weh dem der lügt" machten in zu einem verbitterten
Menschen, der sich mehr und mehr zurückzog.
Das Denkmal wurde am 23. Mai 1889 enthüllt. 8.000 Gulden blieben in der Denkmalkassa
übrig. Man übergab sie der Burghauptmannschaft, die sich verpflichtete,
für die Erhaltung des Denkmals aufzukommen.
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